Unsere Landesanzeige (Vart Land vom 03.05.2000)

Es ist 7 Jahre her, dass A-ha ihre vorherige Platte herausgaben, die leise sprechende und ganz schön zarte "Memorial Beach". Seitdem hat Paul Waaktaar-Savoy mit Savoy gearbeitet, Morten Harket hat zwei Soloscheiben von etwas wankelmütiger Qualität herausgebracht und Magne Furuholmen hat sich mit Bildern beschäftigt und Filmmusik gemacht.
Dann ist es wohl auch nicht anders zu erwarten, dass A-ha anno 2000 mehr den Charakter eines Hobbyprojekts bekommt als den eines Comebacks. Selbst wenn viele (inklusive mir selbst) diese Platte mit Spannung erwartet haben und selbst wenn "Minor Earth, Major Sky" schon tonnenweise verkauft wurde, so sind es wohl nicht viele, die im Ernst geglaubt haben, dass dies ein Meilenstein für die nächsten 20 Jahre wird.
Also ist die Enttäuschung eher nicht so groß. Auf diese Art kommt A-ha zurück: Eine feine, großartige Produktion, mit Wurzeln in dem früheren Erfolg, sowohl von den 80ern als auch den 90er Jahren, viel Sound, diskrete Gittarre, gute Programmierung, tösendes Orchester und Mortens chrakteristische Stimme. Doch eine gute Platte. Kein Grund enttäuscht zu sein, denn es ist ungefähr wie erwartet.

Aber dass eine Scheibe nicht enttäuschend ist, ist nicht das selbe, als wenn sie super gelungen ist. Sich die Lieder auf einer Linie mit "Hunting High And Low", "Living Daylights" zu wünschen oder als einen Scherenschnitt von "Sycomore Leaves" ist selbstverständlich ein absurd gestellter Anspruch. Und viele von den Abschnitten hier sind gut. Die Single "Summer moved on" ist sehr schick, "Velvet" ist doch schon ein Klassiker (selbst wenn die neue Version Savoys Original nicht ganz erreicht) und sonst ist hier viel, das mit der Zeit wachsen kann, um so richtig gut zu werden. Aber das ist leider nicht genug.
Das ist weil A-ha A-ha ist. A-ha ist eine der Gruppen aus den 80er Jahren über die wir nicht lachten. Einer von meinen besten Freunden lief mit Lederbändern um die Handgelenke herum, weil Morten Harket sie hatte. "Scoundrel Days" ist die beste Scheibe, die in den 80er Jahren gemacht wurde. A-ha hat zusammen mit John Barry einen James Bond Song geschrieben.
Magst du guten Pop - kaufst du es gerne, magst du A-ha - kauf im Ort etwas altes (Falls du nicht alles von vorher hast, selbstverständlich).

Vielen Dank an Angie für die Übersetzung

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