Talentiertes A-ha Comeback (VG
vom 14.04.2000)
"Minor Earth, Major Sky"
Die Fans haben wirklich etwas worüber
sie sich freuen können. Heute ist "Minor Earth,
Major Sky", das erste Album der Band nach sieben
Jahren, in den norwegischen Plattenläden.
Ein Comeback-Album mit A-ha, Norwegens
erster und größter internationaler Megaerfolg, ist
natürlich große Begebenheit genug - nicht nur
kommerziell sondern auch in musikalischer Hinsicht.
Auf diese Weise ist es nett
festzustellen, das Morten Harket, Paul Waaktaar-Savoy und
Magne Furuholmen ein talentiertes und melodisches
Popalbum geliefert haben.
Nun ist es zwar kein Meisterwerk aber
A-ha liefert solides Pophandwerk.
Außerdem beweist Paul Waaktaar-Savoy
mehr als einmal, dass er ein Liedschreiber von klassischem
Format mit Sinn für einfache Lösungen ist.
Ein stark melodischer Nerv, ein
melanchonischer Unterton und flotte Arrangements sind es,
die A-ha 2000 kennzeichnen.
Das Liedmaterial ist etwas
unausgeglichen, aber A-ha braucht sich nicht zu schämen.
Das Resultat ist viel mehr aufhebend und zündender als
wir zu hoffen gewagt hätten. Alle pompösen Neigungen
sind schlichtweg von Vorteil für das saubere und
nüchterne Liedbild. A-ha hat sich kurz gesagt nach ihrer
Arbeit in den 80er Jahren gerichtet.
Irgendjemand wird garantiert anführen,
dass A-ha sich mit diesem Album mitten auf der Straße
platziert. Dass sie eine Chance nicht wahrnehmen und so
weiter, aber in so einem Fall verlieren sie Punkte.
Diese Ausgabe von A-ha wendet sich
nämlich an ein breites und wohl erwachsenes Publikum.
So gesehen glaube ich, dass die Gruppe
vielleicht ihr ehrlichstes Album der heutigen Zeit
geliefert hat. Ganz schön einfach, weil A-ha es nicht
nötig hat, dem einen oder anderen Strom der Zeit nach zu
jagen sondern sich die Möglichkeit geben, sie selbst zu
sein.
Darüber sollten wir alle nur froh sein.
Fakt ist, dass A-ha mit 13 Liedern heraus kommen woraus
fünf, sehr starke Poplieder sind, die an alle
appellieren sollen, ungeachtet dem Alter und Geschmack.
Das Beste davon ist selbstverständlich
"Velvet" ein Savoy-Lied, das ursprünglich von
Paul Waaktaar-Savoy mit dem Gedanken an A-ha geschrieben
wurde.
Wir sprechen recht und schlecht über
eine Perle von einer Ballade die komplett mit
Stromschnellen und einer Melodie mit hohem
Gänsehaut-Faktor kommt. Dass Harket inspiriert und mit
Einfühlungsvermögen singt, macht die Sache nicht
schlechter. Dies ist 4,21 Minuten pure Popmagie. Eine
selbstgeschriebene Radiosingle.
Es würde mich nicht wundern, wenn das
A-ha Comeback-Album ein Verkaufsschlager auf den
Kontinenten wird oder dass "Minor Earth, Major
Sky", A-ha einen Teil neue junge Fans verschafft,
weil sie recht und schlecht gefährlich fangende und
verführerische Poplieder geliefert haben - ohne allzu
präzise und hochtrabend zu sein.
Vielen Dank an Angie für die
Übersetzung
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