Drei erwachsene Männer blicken in die Zukunft
(Nordwest Zeitung vom 18.09.2002)

A-ha wollen keine Teenie-Band mehr sein

Hamburg. "Älter sind wir geworden – aber auch weiser." Magne Furuholmen feixt, aber er meint seinen Satz durchaus ernst: Vorbei sind die Zeiten, als A-ha noch Teenie-Idole waren, als "Bravo" regelmäßig über die drei Norweger berichtete. Jetzt sitzen Keyboarder Furuholmen, Sänger Morten Harket und Gitarrist Pal Waaktaar-Savoy in einem noblen Hamburger Hotel, erwachsen und reifer geworden, plaudern abgeklärt über die Veränderungen bei ihren Fans und schwärmen von der musikalischen Qualität ihrer gegenwärtigen Live-Band.

Text zum rechten Bild: Älter und weiser (von links): Pal Waaktaar-Savoy, Magne Furuholmen und Morten Harket von der Band A-ha.

Doch die Schatten der Vergangenheit sind lang. Eine Reporterin bittet die Bandmitglieder, sich gegenseitig zu charakterisieren – und erntet dafür ein störrisches "Zurück zur «Bravo»" von Waaktaar-Savoy. Nein, auf das Niveau einer Teenie-Band möchte er nicht mehr reduziert werden. Diese Zeiten sind vorbei. Wie auch jene fünf Jahre zwischen 1993 und 1998, in denen die drei Bandmitglieder ihre eigenen Wege gegangen sind. "Es waren fabelhafte Jahre", flachst Harket, "wir vermissen sie. Es war ein guter Ausgleich zu der anstrengenden Zeit vorher."

A-ha ist eine der erfolgreichsten Popbands der 80er-Jahre. Zehn Single-Hits platzierte sie in den Top-Ten, acht MTV-Auszeichnungen gewann sie, sogar den Titelsong für einen James-Bond-Film durfte sie schreiben, "The Living Daylights". Dann lief nichts mehr. Erst 1998, zur Friedensnobelpreisfeier in Stockholm, betreten die Musiker wieder gemeinsam die Bühne, wenig später folgt das Album "Minor Earth, Major Sky". A-ha sind wieder da, das in diesem Jahr veröffentlichte Werk "Lifelines" hält sich beharrlich in den Charts, beweist, wie angesagt die Nordmänner im Jahr 2002 immer noch sind.

Und die nächste CD ist bereits in Planung. "Wir werden alle Auftritte während unserer Tournee für ein Live-Album mitschneiden", lüftet Harket das Geheimnis des nächsten Tonträgers. "Wir sind musikalisch in bester Verfassung", fügt er hinzu, "und das wollen wir für unsere Fans jetzt endlich einmal festhalten."

Beim Tour-Auftakt in Leipzig wurde das norwegische Pop-Trio jetzt begeistert gefeiert, nach "Take On Me" und "Hunting High And Low" wollten die 9000 Zuschauer es gar nicht von der Bühne lassen. Da müssen sich die Fans im Norden Mühe geben, wenn sie auf die geplante Live-CD wollen: Am 22. September spielen A-ha in der Eilenriedehalle Hannover (Karten gibt es unter Tel. 05 11/44 40 66), am 27. September in der Stadthalle Bremen (Karten: Tel. 01 80/5 57 00) und am 29. September in der Alsterdorfer Sporthalle Hamburg (Karten: Tel. 040/41 80 68).

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