Rock-Ohrwürmer und sanfte Balladen
(Kölnische Rundschau vom 30.11.2000)

A-ha feiert nach 15 Jahren ein Comeback in der Arena Oberhausen

Oberhausen. Am Anfang erklingen zarte Streicher vom Band, am Ende ein rockiger Schlussakkord auf der Gitarre. Und dazwischen taucht man ein, knapp zwei Stunden lang, in die Weiten des kühlen, stillen Nordens. A-ha sind zurück. Nach mehr als 15-jähriger Pause. Mit neuer Platte, die gleich in den deutschen Albumcharts auf Platz eins schoss.

Und natürlich mit ihren Hits der 80-er und frühen 90-er Jahre im Gepäck. Aber auch, und vor allem, mit wunderschön sensibler Popmusik, die von kargen norwegischen Landschaften inspiriert zu sein scheint. Schlicht und einfach sieht auch der Bühnenaufbau in der sehr gut gefüllten Oberhausener Arena aus: Die Instrumente stehen ganz funktionell auf der Bühne; vier weiße lange Stoffbahnen dienen dem norwegischen Erfolgstrio zugleich als Hintergrund wie auch als Leinwand für Lichteffekte und gelegentliche Projektionen.

Keyboarder Magne Furuholmen, Gitarrist Pal Waaktaar-Savoy und Sänger Morten Show benötigen keine bombastische Show, ihre Musik ist aussagekräftig genug. "Minor Earth Major Sky", Titelstück der neuen CD, ist gleich zu Beginn des Konzertes ein Hinweis auf die weitere Richtung des Abends.

Der gefühlvolle und unverwechselbare Gesang Morten Harkets paart sich mit wohligen Keyboardsounds, Gitarre und der immer songdienlichen Unterstützung einer dreiköpfigen Band plus Sängerin. Eine gemütliche Atmosphäre entsteht sofort unter den mehr als 10 000 Zuhörern in der Halle. Feuerzeuge werden gezückt, und gespannt lauscht man einigen neuen Stücken. Nicht immer haben die was Ohrwurmhaftes an sich, aber es sind Perlen zeitgenössischer Popmusik, Songs mit intelligenten Strukturen und Melodien, die berühren. Eine ganze Weile tauchen A-ha neben rockigeren Stücken in verträumte Balladen ab, um sich ganz langsam den alten Zeiten zu nähern. Mit "The Sun Always Shines On TV" wird endlich der erste Superhit von früher ausgepackt. Jetzt steht die Halle zum ersten Mal Kopf. "The Living Daylights", Titelstück des James-Bond-Films "Der Hauch des Todes", gerät zum Duett zwischen Band und Publikum, das ganze Strophen alleine singt.

"Hunting High And Low", "Stay On These Roads" und schließlich "Take On Me" setzen dann den Schlusspunkt unter einen A-ha-Auftritt, der so frisch rüberkam, als wären die Norweger nie weggewesen.

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