A-ha: Der zweite Frühling
(Harburger Anzeigen und Nachrichten, 27. April 2002)

Noch mehr schwermütiger Pop von Norwegens Exportschlager Nummer eins. Auf "Lifelines" bleibt das Trio bei seiner Erfolgsformel: schwelgerische Klänge, melancholische Texte.

Das Comeback von A-ha - vorletztes Jahr mit dem hochgelobten Album "Minor Earth Major Sky" - kam für alle Fans überraschend, sogar für die Band selbst. Morten Harket, Paul Waaktaar-Savoy und Magne Furuholmen, einst umjubelte Teenie-Schwärme, hatten eigentlich nicht damit gerechnet, dass auch ein erwachsen gewordenes Publikum sie noch mögen würde.
Aber da es das noch tut, sind die drei Norweger in den besten Jahren heute ziemlich stolz auf das, was sie geleistet haben. Und sie sind stolz auf ihr neues Album "Lifelines" (WEA), mit dem sie an den Vorgänger perfekt anknüpfen: Schweigerisch-melodischer Pop wird von melancholischen Texten gekrönt.

Paul Waaktaar-Savoy: "Früher sind wir nicht mit unserer Musik zu den Leuten durchgedrungen, sondern nur mit der Show." Magne Furuholmen grinst: "Wir bekommen seit unserem Comeback viel mehr Respekt für unsere Arbeit entgegengebracht, als dies früher der Fall war." Und Morten Harket schließlich behauptet: "Wir haben unser Potential noch lange nicht ausgeschöpft!" So zufrieden wie A-ha sich in diesen Tagen präsentieren, glaubt man Paul aus Wort, wenn er feststellt: "Ich vermisse die ganze Verrücktheit, die uns in den 80er umgeben hat, überhaupt nicht."

Denn A-ha von heute sind mit A-ha von damals kaum noch zu vergleichen: Paul zog noch New York und ist dort glücklich verheiratet, Magne hat zwei Kinder, Morten sogar drei. Mit anderen Worten: Die drei Künstler haben durchaus noch andere Sorgen, als sich einzig und allein um ihr Image als Popstars zu kümmern. Und genau diese Tatsache bringt sie auch immer wieder auf den Boden der Tatsachen zurück. Paul: "Popstars ist ein zu großes Wort; wir verkaufen halt einfach nur Platten!" So gefällig ihnen die Songs auf "Lifelines" gelungen sind, werden A-ha sicher auch künftig mit CD-Verkäufen gut beschäftigt sein.

Vielen Dank an Wonny für die Zusendung des Artikels

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