A-ha - ein paar Misstöne, aber dann ...
(Hamburger Abendblatt vom 29.09.2002)
Sporthalle - Die begeisterten Fans sahen über Unsicherheiten
ihrer Idole hinweg.
Moderne
Technik und treue Fans haben eines gemeinsam: Sie verzeihen manchen
Patzer. Und so regte sich in der Sporthalle Hamburg kein Protest, als
Morten Harket von A-ha den einen oder anderen Ton verfehlte. Lags an
der Schwierigkeit mit dem Monitorsound - Morten nästelte sich
wiederholt nervös am Ohrstöpsel herum -, oder machen dem 80er-Idol
mittlerweile doch die Jahre zu schaffen? Wie dem auch sei, seine
zahlreich erschienene Anhängerschar, die inzwischen mehrere
Generationen umfasst, sah über Unsicherheiten im Opener "Forever
Not Yours" und dem Millenium-Hit "Minor Earth Major Sky"
hinweg.
Text zum Bild: Auch mit 43 Jahren besticht Morten Harket
von A-ha noch mit androgynem Sex-Appeal. Am Sonntag überzeugte das
norwegische Pop-Idol damit seine Fans in der Sporthalle.
Ohnehin zählen für viele weniger die gesanglichen Qualitäten
des Norwegers als vielmehr der androgyne Sex-Appeal, den der 43-Jährige
noch immer verströmt. Und auch seine Bandkollegen Magne Furuholmen
und Pål Waaktaar-Savoy stellten bei Soloeinlagen am Mirofon klar,
dass sie nicht nur körperlich topfit sind. Gelöst witzelte der
extrovertierte Magne mit dem Publikum: "Wir haben Deutsch in der
Schule gelernt... und danach alles vergessen." oder machte den
Moderator für besinnliche Stücke wie das frühe "Manhattan
Skyline." Ein Song, der durch die Ereignisse des 11. September in
neuem Licht erscheint und beim Konzert den Einsatz von Wunderkerzen
und Feuerzeugen provozierte. Gänsehaut pur. Die gabs auch bei der
minutenlangen A-cappella-Einlage der Fans zu "Hunting High And
Low".
Ob das Trio und seine Band das Konzert, das für ein Live-Album
mitgeschnitten wurde, in ebenso guter Erinnerung behalten wird wie das
Hamburg-Comeback-Konzert vor zwei Jahren? Falls nicht, hat es am
tollen Feedback des Publikums jedenfalls nicht gelegen, unter dem sich
auch gut hundert Ehrengäste der norwegischen Botschaft befanden.
Dank an Oliver
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