Brechen mit Warner in den USA (Dagbladet, 07.03.2001)

A-ha sollten dieses Frühjahr ihr Comeback in den USA lancieren. Aber jetzt wurden die Pläne auf Eis gelegt. A-ha wollen raus aus dem Vertrag, den sie mit Warner in den USA haben. Gleichzeitig bereitet die Gruppe eine neue Platte vor.

2001 sollte A-ha's großes Comeback-Jahr in den Staaten werden. Mit dem Harald Zwart-Film "One Night at McCool's" als perfektes Zugpferd und mit der Warner-Gesellschaft Atlantic Records im Rücken sollten A-ha zum ersten Mal seit etwa 15 Jahren auf dem enormen amerikanischen Plattenmarkt ihr Zeichen setzen.

Es fehlt das Vertrauen
"Wir haben nicht das Gefühl, dass Warner richtig an uns glaubt, das notwendige Vertrauen in uns setzt", sagt Magne Furuholmen. Er gebraucht das Wort "commitment" (Verpflichtung), als er erklären soll, was so problematisch ist mit dem Vertrag, den sie in den USA haben.

"In den USA brauchen wir jemanden, der ordentlich auf uns setzt. Irgendwelche Verbindlichkeiten diesbezüglich will Atlantic nicht mit uns eingehen. Deshalb wollen wir raus aus dem Vertrag".

Nicht in den USA
Harald Zwart-Film "One Night at McCool's" kommt am 13.April in den US-amerikanischen Kinos. In dem mit Stars gespickten Film mit u.a. Liv Tyler, Matt Dillon, Michael Douglas und John Goodman in den Hauptrollen, hat A-ha's Song "Velvet" eine zentrale Position. Zwart hat zudem ein sehr kostspieliges und kontroverses Video zu diesem Song fabriziert.

Aber Furuholmen glaubt nicht, dass der Film A-ha ein Comeback in den USA ermöglicht. "Es gibt keinen Grund, warum wir es in den USA nicht noch einmal schaffen sollten. "Sommer Moved On" ist eine sehr gute Single, und mit dem Live-Paket, das wir zu bieten haben, könnten wir einen Knaller landen".

Die Erfahrungen aus A-ha's Relancierung in Europa letztes Jahr sind der Grund dafür, warum die Gruppe die Staaten nunmehr auf Eis legt.

"In Deutschland, Norwegen, Spanien, Österreich, der Schweiz und Japan haben wir uns sehr gut behauptet. Dort haben die Warner-Leute an uns geglaubt. In anderen Ländern dagegen haben wir keine einzige Scheibe verkauft – weil man uns nicht promotet hat".

Nichts in England
England und Frankreich bilden die Ausnahmen. "In diesen beiden Ländern hat man gearbeitet, ohne dass sich irgendwas getan hat. England ist schon ironisch für uns. In den 80er Jahren haben wir dort tonnenweise Platten verkauft, während NME und andere Musikjournale uns geschlachtet haben. Jetzt verkaufen wir dagegen überhaupt nichts in England, aber gleichzeitig wurde "Minor Earth Major Sky" zu einem der wichtigsten Alben des letzten Jahres gekürt – vor U2 – die ihrerseits zurück an der Spitze der Hitlisten sind; mit einem Lied, das kräftige Anleihen bei "The Sun Always Shines On TV" genommen hat", sagt Furuholmen.

Nun schaut die Band in die Zukunft, mit einem neuen Album im Blick. "Wir haben angefangen, Demos für eine neue Platte zu machen, es wird also nicht wieder 7 Jahre bis zum nächsten Album dauern", enthüllt Furuholmen.

Vielen Dank an Antje für die Übersetzung

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