Eine mutige Wahl (Dagbladet vom
15.10.2000)
A-has letztes Video ist ein Gegenstück
zu dem Sinnlosen in der Popkultur.
Regisseur Harald Zwart legt es allein
mit A-has neuem Video darauf an, dass die
"Dagsrevyen" gestern Nacht einen Auszug daraus
zeigten. Er hat ein Video gemacht, welches kaum dazu
führt, dass die MTV-Generation schockiert ist, aber bei
dem es ganz sicher sein wird, dass viele TV-Kanäle sich
weigern, es zu zeigen.
A-ha ragen als modern und mutig hervor,
dass sie es wagen, mit so starker Wirkung zu spielen. Das
Trio flirtet mit Tabus. Sexualität und Tod sind Themen,
die ungleiche Gefühle bei uns erwecken.
Nekrophil, sexueller Umgang mit toten
Menschen, ist etwas, was wir uns sehr makaber vorstellen
könnten. Und das ist es, was sich in diesem Video
abspielt.
Wir sehen drei tote A-ha-Mitglieder:
Pål Waaktaar Savoy wurde in den Kopf geschossen, Morten
Harket wurde mit einem Haarfön in der Badewanne
getötet, und Magne Furuholmen wird tiefgefroren in einer
Gefriertruhe gefunden. Alle "Mörder" sind
leicht bekleidete Frauen.
Im Leichenhaus werden die Drei berührt,
geküsst und beleckt: starke Bilder zu der
melancholischen Melodie von "Velvet". Aber sie
sind nicht zynisch oder makaber. Der Regisseur hat
vollste Kontrolle. Die Kameraführung, der Ton zu den
Bildern und das anhaltende Vorwärtsstreben machen Tod
und Sexualität zu einem estetischen Genuss. Das ist
Kunst - nicht spekulative Überreaktion der Sinne oder
vulgärer Kommerzialismus.
Ein Hingucker für die Videokunst und
ein Gegenstück zu dem Sinnlosen in der Popkultur.
Vielen Dank an Doreen für die
Übersetzung
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